Ukraines technologieorientierte Unternehmer rücken in den Fokus militärischer Anwendungen. Als Konsequenz des seit Jahren anhaltenden Konflikts mit Russland entsteht eine Art militärisches Silicon Valley im Land. Immer mehr junge Teams spezialisieren sich auf die Herstellung modernster Technologien, die den Militärs in der Frontlinie entscheidende Vorteile und taktische Alternativen verschaffen.
Über 100 junge Teams arbeiten bereits an verschiedensten Waffensystemen und Verteidigungssystemen. Davon sind viele als Garage Start-ups oder während der ersten Konfliktphase im Jahr 2014 ins Leben gerufen worden, andere agieren bereits als ernstzunehmende Unternehmen mit hohem technologischen Know-how. Einige der Entwicklungen sind bereits auf höchstem Niveau angesiedelt, während andere bereits etabliert sind, aber durch Exportkontrollen oder Kostengründe noch nicht in den Armee-Bestand aufgenommen worden sind.
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Von Drohnen und Zielsystemen bis hin zu Elektronikkriegsführungssystemen reicht dabei das Spektrum der Technologien, die in der Ukraine derzeit entwickelt werden. So gibt es etwa bereits das System Delta, welches den Soldaten in Echtzeit ein Informationsupdate auf ihrem Telefon oder Tablet zur Verfügung stellt. Aber auch das Kartenprogramm Kropyva, welches eine präzise Artilleriepositionierung und koordinierte Schläge darauf ermöglicht, gehört zu den Entwicklungen.
Einige der Entwicklungen sind auch schon so ausgereift, dass sie bei den militärischen Streitkräften der Ukraine im Einsatz sind. Andere können jedoch aus Kostengründen nicht in solchem Umfang gekauft werden oder sind generell bereits streng reguliert, so dass sie nicht in das Arsenal aufgenommen werden können. Die Entwickler der Systeme sind sich sicher, dass die russische Armee auf dieses technologische Rennen inzwischen reagiert hat und ebenfalls hart daran arbeitet, die neuesten Entwicklungen zu ergründen.
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Das inzwischen als „militärische“ Branche angesehene Tech-Segment hat zudem aber auch seinen Preis. Einigen der Unternehmer haben bereits Anschläge durch russische Agenten hinter sich und es gab auch schon Tote unter den extrem motivierten und zielorientierten jungen Tech-Startups. Die hohen Opferzahlen machen jedoch auch deutlich, wie wichtig die Entwicklung dieser Technologien für die Ukraine und ihre Armee ist, um gegen den fortwährenden Konflikt ankämpfen zu können.
Um nun auch in Zukunft ausreichend Unterstützung und Investitionen in diesen Bereich zu generieren, hat man im Land eine Art offene Initiative ins Leben gerufen. Dieses Platform soll die engagierte Szene zusammenführen und Investoren und Unternehmer im Defense Tech-Bereich zusammenbringen. Ziel ist es auch den Investoren die Möglichkeit zu bieten, in die Unternehmen zu investieren und diesen dabei zu helfen, gezielt auf die globalen Märkte zu operieren, sobald in Zukunft wieder Frieden Einzug hält.
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Allerdings haben einige der Unternehmer auch schon weitere große Ambitionen und Ziele. So träumt beispielsweise der Chef von Roboneers bereits davon, demnächst auf dem Mond Technologien entwickeln zu können, die bereits in der Ukraine den Militärs entscheidende Erfolge bringen. Das Ziel bleibt jedoch, die derzeitigen Konflikte zu überwinden und eine bessere Zukunft für die Ukraine in Frieden zu schaffen.
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